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Germanen

zurück zur Eisenzeit

Um 100 vor Chr. war diese Gegend besiedelt von zugewanderten Cheruskern. Wir alle kennen die Geschichte von Arminius dem Cherusker, der die nord- und ostwärts drängenden Römer vernichtend in den sumpfigen Wäldern beim Teutoburger Wald schlug. Das passierte aber nicht in Hamborn, sondern vermutlich in an den Osthängen des Teutoburger Waldes, etwa in der Gegend von Himmighausen. Historiker streiten bis heute über die Lokalisation, Beweise fehlen aber bisher.
Die Cherusker waren ein germanischer Volksstamm. Sie siedelten nicht in größen Städten, sondern meist dicht an ihrer Arbeit am Acker. So entstanden viele kleine Siedlungsplätze, Einzelgehöfte oder Sippensiedlungsplätze. Man mag sich das so ähnlich vorstellen, wie es heute noch anzutreffen ist in der Region der ostwestfälischen Streubesiedelung im Raum zwischen Paderborn, Bielefeld und Delbrück.

Die Germanen hatten ein besonderes Heiligtum bei den Externsteinen. Die Externsteine sind wegen ihre Einzigartigkeit auch schon vor den Germanen zur Beobachtung der Sonne benutzt worden von den Kelten. Andere Keltenheiligtümer sind z. B. Stonehenge. Weil es aber bei den Externsteinen keine keltischen Funde gibt, tut sich dir historische Wissenschaft schwer damit, hier einen keltische Ursprung des Heiligtums zu sehen. Für Historiker existiert erst etwas, was belegt werden kann durch Funde, Urkunden, Bezeugungen. Geht man jedoch phänomenologisch an die Externsteine heran, wie es z.B. W. Buss getan hat, ist die Geschichte der Externsteine noch älter. Die Geschichte von Hamborn beginnt ja auch schon vor der ersten Beurkundung.
Die Germanen suchten bei den Externsteinen jedenfalls nicht nur Kontakt zu ihren Göttern, sondern bestimmten auch ihre soziale Ordnung, ja das tägliche Leben. Die Römer versuchten vergebens, dieses zentrale Heiligtum zu vernichten, um die Kraft der Germanen zu brechen. Erst Karl dem Großen gelang es, die Externsteine zu erreichen und das germanische Heiligtum zu zerstören.

Die Cherusker wurden im Zuge der Völkerwanderung von Norden überwandert von den Stämmen der Chauken, die man auch Sachsen nennt. Diese neu hinzukommenden Sachen eroberten nicht das Land sondern kamen friedlich daher, wobei sie jedoch sofort eine Oberschicht bildeten. Diese sächsische Zuwanderung spiegelt sich noch in vielen Siedlungsnamen wieder, die einen eindeutigen sächsischen Ursprung haben. Die Sachsen gliederten sich in drei Stämme, die Westfalen, die Ostfalen und die Engern. Hamborn liegt im südlichen Siedlungsbereich der Engern. Die Sachsen wurden dann von fränkischen neuen Herren überwandert, was keinesfalls unblutig vonstatten ging. Ganz im Gegenteil: Karl der Große handhabte in den Sachsenkriegen - wie schon die Römer vor ihm - die Macht- und Unterwerfungsmittel von Zwangsumsiedlung und Völkermord. Sein legendäres Sachsenschlachten in Paderborn und an der Aller (Blutaller) bezeugen dies ebenso wie die ca. 10000 umgesiedelten Sachsen, die teilweise in bewachten Lagern zusemmengepfercht leben mußten. Sachsenhausen bei Frankfurt soll so entstanden sein. Ein zynischer Zug der Geschichte wiederholte dann Deportationen, das zusammengepferchte Leben in Lagern (Sachsenhausen) und “Schlachten” in ganz anderen Dimensionen. Sicherlich war Karl nicht der erste Herrscher, der derlei Unmenschlichkeit verbreitete, sicherlich war sein Wirken jedoch ein bis dahin nicht erreichter Höhepunkt imperialistischer Grausamkeit. Trotz allem hat sich sein Beiname “der Große” bis heute gehalten.

Wie aber lebten die Menschen in dieser Zeit? Die Karolinger zogen in der Regel im März, spätestens im Mai ihre Truppen zusammen (auf dem März- oder Maifeld). Jeder landbesitzende Adlige hatte mit seine genau festgesetzten Truppen und Waffen kommen. Auf dieser Heeresversammlung erfuhren die Truppen, gegen welchen Feind es in diesem Jahr ging. Dann wurde den Sommer über Krieg geführt. Im Herbst gab es noch eine größere Reichsversammlung, eine Jagd oder eine Inspektionsreise, danach verbrachte Karl mit seinem Hof den Winter in einer seiner Pfalzen. In der Hochzeit der Karolinger, zwischen 714 und 814 gab es nur 7 Sommer ohne Krieg und manche Winter waren auch noch gefüllt mit Zügen nach Italien (gegen die Langobarden). Etliche dieser Truppenaufzüge, vor allem in der Zeit der Sachsenkriege mögen über die via regia gezogen sein, die wichtige Verbindung zwischen der Pfalz in Paderborn und Frankfurt. Alle diese Truppen streiften das Hamborner Gelände und zogen über den Stern.

Karl baute Paderborn zu einer der wichtigsten Städte in seinem Reich aus. Die in Paderborn gefundene karolingische Pfalz wurde später noch von einer ottonischen überbaut. Ein Museum befindet sich heute an der Stelle und man kann dort die spannende Geschichte Paderborns beschauen.
Mit Karl dem Großen wurde auch das Christentum im Hamborner Raum durchgesetzt. In Paderborn wurde 799 das Bistum gegründet, und die Kirche begann, ihren bis heute großen Einfluß auf- und auszubauen.
Zur Geschichte des Paderborner Bistums siehe hier.

 

Zur Chronik Hamborns von Kaiser Karl bis 1802

 

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